Übergriffe auf Beschäftigte im Dienst der Gesellschaft werden von Bund, Ländern und Dienstherren nicht ausreichend erfasst. Darum zeigen wir hier eine Auswahl konkreter Angriffe in ganz Deutschland.
Ein Sanitäter ist am Samstagabend im Einsatz schwer verletzt worden. Der 57-jährige Fahrer eines Krankenwagens wurde von einem Patienten während des Transportes in ein Krankenhaus unvermittelt gegen den Kopf getreten und erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma und schwere Prellungen.
Wadern, Saarland
Ein Zugbegleiter wurde am Wochenende in einem RE1 bei Mülheim an der Ruhr (NRW) rassistisch beleidigt, angespuckt und mit Alkohol überschüttet. Die Bundespolizei sucht jetzt wegen mehrerer Straftaten nach einem Mann und einer Frau.
Mühlheim an der Ruhr
In Geiselbach hat ein Unbekannter zwei Mitarbeiter der Müllabfuhr tätlich angegriffen. Dabei wurden die beiden 24 und 57 Jahre alten Müllwerker leicht verletzt. Der Fahrer des Müllwagens hatte den etwa 30-jährigen Mann darum gebeten, auf der Straße etwas zur Seite zu gehen. Stattdessen fing der Unbekannte an, den Fahrer zu beleidigen und mit einem Gegenstand zu schlagen. Auch seinen hinzugekommenen Kollegen attackierte der Mann, bevor er flüchtete.
Geiselbach (Kreis Aschaffenbach)
Auf der Straße Am Bahnhof in Zwickau hat ein junger Mann einen Busfahrer der Linie 28 bespuckt und bedroht. Anlass war, dass der Fahrer den etwa 25-Jährigen nicht mitnehmen wollte, weil dessen Ticket fast abgelaufen war. Nach dem Rausschmiss aus dem Bus hantierte der Unbekannte noch mit einem Messer und forderte den Busfahrer auf, nach draußen zu kommen. Der Fahrer verriegelte die Tür und rief die Polizei.
Zwickau
Dienstkräfte des Ordnungsamtes hatten ein ordnungswidrig geparktes Fahrzeug notiert, als ein Mann aus einer nahegelegenen Bar kam. Der Mann begann die Mitarbeiter zu beleidigen, stieg anschließend in das Fahrzeug ein und fuhr davon. Kurz darauf erschienen drei weitere Personen aus der Bar. Eine männliche Person warf einen Stuhl auf die Dienstkräfte. Zudem griffen die anderen die Mitarbeiter des Ordnungsamtes an, verletzten einen und flüchteten anschließend unerkannt vom Tatort. Der zweite Außendienstmitarbeiter erlitt ebenfalls starke Verletzungen am Rücken.
Berlin
Die Besatzung eines Rettungswagens machte sich nach der Behandlung einer Patientin wieder einsatzbereit. Zu diesem Zeitpunkt lief ein an dem vorangegangenen Einsatz nicht beteiligter 40-jähriger Mann auf die Rettungskräfte zu und beschimpfte unvermittelt den 25-jährigen Sanitäter. Im weiteren Verlauf griff der Mann den 25-Jährigen an und schlug ihm mehrfach ins Gesicht.
Nürnberg
Drei Mitarbeiter der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG) machten Falschparker im Wendehammer auf sich aufmerksam. Vier der fünf Falschparker reagierten. Ein Auto versperrte weiterhin die Wendemöglichkeit. Es folgte ein langer Wortwechsel mit dem Fahrzeughalter, der schließlich in einem unvermittelten, tätlichen Angriff mündete. Ein MEG-Mitarbeiter fiel zu Boden, ein Krankenwagen brachte ihn ins Krankenhaus.
Mülheim
Zwei Krankenschwestern waren der Frau zu Hilfe geeilt. Weil diese völlig betrunken war, drohte sie, aus dem Bett zu fallen. Daraufhin schlug die 26-Jährige um sich und verletzte beide Krankenschwestern: Eine von ihnen erlitt Prellungen im oberen Brustkorbbereich und eine von ihnen zusätzlich eine Prellung des rechten Daumengelenks.
Erlangen
Auf dem Weg ins Krankenhaus begann ein 46-jähriger Mann, im Rettungswagen zu randalieren. Seine Gegenwehr setzte er auch in der Ambulanz des Krankenhauses in Lüdenscheid fort. Er beleidigte und bedrohte die Einsatzkräfte. Ein Tritt verfehlte eine Notfallsanitäterin, eine Krankenschwester bekam einen Schlag gegen die Brust.
Märkischer Kreis
Als ihm eine Krankenschwester den Blutdruck messen wollte, trat der 27-jährige Patient völlig unerwartet und ohne verbale Ankündigung mit seinem rechten Fuß heftig gegen den rechten Arm der Krankenschwester. Die Frau wurde durch diesen Tritt gegen eine Wand geschleudert. Die 44-Jährige klagte anschließend über starke Schmerzen ihres rechten Arms und ihrer rechten Schulter.
Gauting
Porträts
Betroffene berichten
Wer heute im öffentlichen und privatisierten Sektor arbeitet, der braucht ein dickes Fell! In kurzen Reportagen berichten Beschäftigte aus den verschiedenen Bereichen des öffentlichen Dienstes.