Übergriffe auf Beschäftigte im Dienst der Gesellschaft werden von Bund, Ländern und Dienstherren nicht ausreichend erfasst. Darum zeigen wir hier eine Auswahl konkreter Angriffe in ganz Deutschland.
In Duisburg-Walsum ist am Freitagabend ein Busfahrer von einer Gruppe Jugendlicher angegriffen und verletzt worden. Mehrere Jugendliche hatten den 50-jährigen Fahrer aus dem Bus gezerrt und geschlagen, berichtet die Polizei. Die Angreifer sollen den Mann zunächst beleidigt haben, weil er sie nicht ohne Fahrschein mitfahren lassen wollte. Das Opfer hat unter anderem Prellungen im Gesicht erlitten und musste in einem Krankenhaus behandelt werden.
Duisburg
Zwei Mitarbeiter des Rettungsdienstes sind in Recklinghausen-Süd bei einem Einsatz angegriffen worden. Während der laufenden Behandlung eines Patienten habe dann ein ebenfalls anwesender, aber nicht beteiligter Anwohner (48) den Rettungseinsatz massiv gestört. Nach Angaben der Feuerwehr sei die Situation im Verlauf des Einsatzes zunehmend eskaliert und der Anwohner habe die Rettungskräfte verbal und körperlich angegriffen. Ein Rettungsdienstmitarbeiter sei ins Gesicht geschlagen und mit einem Messer bedroht worden.
Recklinghausen
Ein 45-jähriger Busfahrer war nach seiner Schilderung vor der Weiterfahrt mit einem Fahrgast in einen Streit geraten, der noch in den Bus gesprungen war, als sich die Türen bereits schlossen. Während er dort an der sich nicht mehr schließenden Hintertür arbeitete, habe ihn der Fahrgast beleidigt und sich beschwert, warum er so lange brauche. Im weiteren Verlauf soll der Unbekannte dem 45-Jährigen vor der Hintertür des Linienbusses mehrere Kopfstöße gegeben haben. Der Busfahrer habe daraufhin das Bewusstsein verloren und sei auf den Boden gefallen.
Kassel
Ein Sanitäter ist am Samstagabend im Einsatz schwer verletzt worden. Der 57-jährige Fahrer eines Krankenwagens wurde von einem Patienten während des Transportes in ein Krankenhaus unvermittelt gegen den Kopf getreten und erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma und schwere Prellungen.
Wadern, Saarland
Ein Zugbegleiter wurde am Wochenende in einem RE1 bei Mülheim an der Ruhr (NRW) rassistisch beleidigt, angespuckt und mit Alkohol überschüttet. Die Bundespolizei sucht jetzt wegen mehrerer Straftaten nach einem Mann und einer Frau.
Mühlheim an der Ruhr
In Geiselbach hat ein Unbekannter zwei Mitarbeiter der Müllabfuhr tätlich angegriffen. Dabei wurden die beiden 24 und 57 Jahre alten Müllwerker leicht verletzt. Der Fahrer des Müllwagens hatte den etwa 30-jährigen Mann darum gebeten, auf der Straße etwas zur Seite zu gehen. Stattdessen fing der Unbekannte an, den Fahrer zu beleidigen und mit einem Gegenstand zu schlagen. Auch seinen hinzugekommenen Kollegen attackierte der Mann, bevor er flüchtete.
Geiselbach (Kreis Aschaffenbach)
Auf der Straße Am Bahnhof in Zwickau hat ein junger Mann einen Busfahrer der Linie 28 bespuckt und bedroht. Anlass war, dass der Fahrer den etwa 25-Jährigen nicht mitnehmen wollte, weil dessen Ticket fast abgelaufen war. Nach dem Rausschmiss aus dem Bus hantierte der Unbekannte noch mit einem Messer und forderte den Busfahrer auf, nach draußen zu kommen. Der Fahrer verriegelte die Tür und rief die Polizei.
Zwickau
Dienstkräfte des Ordnungsamtes hatten ein ordnungswidrig geparktes Fahrzeug notiert, als ein Mann aus einer nahegelegenen Bar kam. Der Mann begann die Mitarbeiter zu beleidigen, stieg anschließend in das Fahrzeug ein und fuhr davon. Kurz darauf erschienen drei weitere Personen aus der Bar. Eine männliche Person warf einen Stuhl auf die Dienstkräfte. Zudem griffen die anderen die Mitarbeiter des Ordnungsamtes an, verletzten einen und flüchteten anschließend unerkannt vom Tatort. Der zweite Außendienstmitarbeiter erlitt ebenfalls starke Verletzungen am Rücken.
Berlin
Die Besatzung eines Rettungswagens machte sich nach der Behandlung einer Patientin wieder einsatzbereit. Zu diesem Zeitpunkt lief ein an dem vorangegangenen Einsatz nicht beteiligter 40-jähriger Mann auf die Rettungskräfte zu und beschimpfte unvermittelt den 25-jährigen Sanitäter. Im weiteren Verlauf griff der Mann den 25-Jährigen an und schlug ihm mehrfach ins Gesicht.
Nürnberg
Drei Mitarbeiter der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG) machten Falschparker im Wendehammer auf sich aufmerksam. Vier der fünf Falschparker reagierten. Ein Auto versperrte weiterhin die Wendemöglichkeit. Es folgte ein langer Wortwechsel mit dem Fahrzeughalter, der schließlich in einem unvermittelten, tätlichen Angriff mündete. Ein MEG-Mitarbeiter fiel zu Boden, ein Krankenwagen brachte ihn ins Krankenhaus.
Mülheim
Porträts
Betroffene berichten
Wer heute im öffentlichen und privatisierten Sektor arbeitet, der braucht ein dickes Fell! In kurzen Reportagen berichten Beschäftigte aus den verschiedenen Bereichen des öffentlichen Dienstes.