Übergriffe auf Beschäftigte im Dienst der Gesellschaft werden von Bund, Ländern und Dienstherren nicht ausreichend erfasst. Darum zeigen wir hier eine Auswahl konkreter Angriffe in ganz Deutschland.
Die Besatzung eines Rettungswagens machte sich nach der Behandlung einer Patientin wieder einsatzbereit. Zu diesem Zeitpunkt lief ein an dem vorangegangenen Einsatz nicht beteiligter 40-jähriger Mann auf die Rettungskräfte zu und beschimpfte unvermittelt den 25-jährigen Sanitäter. Im weiteren Verlauf griff der Mann den 25-Jährigen an und schlug ihm mehrfach ins Gesicht.
Nürnberg
Drei Mitarbeiter der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG) machten Falschparker im Wendehammer auf sich aufmerksam. Vier der fünf Falschparker reagierten. Ein Auto versperrte weiterhin die Wendemöglichkeit. Es folgte ein langer Wortwechsel mit dem Fahrzeughalter, der schließlich in einem unvermittelten, tätlichen Angriff mündete. Ein MEG-Mitarbeiter fiel zu Boden, ein Krankenwagen brachte ihn ins Krankenhaus.
Mülheim
Zwei Krankenschwestern waren der Frau zu Hilfe geeilt. Weil diese völlig betrunken war, drohte sie, aus dem Bett zu fallen. Daraufhin schlug die 26-Jährige um sich und verletzte beide Krankenschwestern: Eine von ihnen erlitt Prellungen im oberen Brustkorbbereich und eine von ihnen zusätzlich eine Prellung des rechten Daumengelenks.
Erlangen
Auf dem Weg ins Krankenhaus begann ein 46-jähriger Mann, im Rettungswagen zu randalieren. Seine Gegenwehr setzte er auch in der Ambulanz des Krankenhauses in Lüdenscheid fort. Er beleidigte und bedrohte die Einsatzkräfte. Ein Tritt verfehlte eine Notfallsanitäterin, eine Krankenschwester bekam einen Schlag gegen die Brust.
Märkischer Kreis
Als ihm eine Krankenschwester den Blutdruck messen wollte, trat der 27-jährige Patient völlig unerwartet und ohne verbale Ankündigung mit seinem rechten Fuß heftig gegen den rechten Arm der Krankenschwester. Die Frau wurde durch diesen Tritt gegen eine Wand geschleudert. Die 44-Jährige klagte anschließend über starke Schmerzen ihres rechten Arms und ihrer rechten Schulter.
Gauting
Ein Zugbegleiter ist von einem Unbekannten beim Halt im Bahnhof im Willingener Stadtteil Usseln angegriffen worden. Wie die Polizei schilderte, zog der Unbekannte an der Krawatte des Mannes, zerriss ihm das Hemd und begoss ihn mit Bier, ehe er flüchtete.
Willingen
In Malsch ist ein Bademeister von Unbekannten angegriffen worden. Der Bademeister wollte das Bad schließen und bat die Gruppe, das Freibad zu verlassen. Durch den Angriff erlitt der Bademeister eine Platzwunde und Schwellungen am Kopf und verlor mindestens einen Zahn. Bei der Gruppe soll es sich um sechs Personen mittleren Alters, darunter zwei Frauen, gehandelt haben.
Malsch (Landkreis Karlsruhe)
Nach einer Konfrontation, weil sein Hund unangeleint in einer Grünanlage herumlief, brach ein Hundehalter einem Mitarbeiter des Ordnungsamtes die Hand. Der bereits verletzte Mitarbeiter wurde nach Einmischung mehrerer Passanten mit Kaffee übergossen. Er musste operiert werden und wird voraussichtlich bleibende Schäden davontragen.
Berlin
Ein Mann bezeichnete einen Mitarbeiter des Herforder Kreisstraßenverkehrsamtes als „faules Pack“. Der Prozess wegen Beleidigung wurde gegen Auflagen eingestellt, der Mann muss 350 Euro zahlen.
Kirchlengern
Ein Mann soll im Hauptbahnhof Dortmund Sicherheitskräfte der Deutschen Bahn verbal angegangen haben. Gegenüber Bundespolizisten, die zur Hilfe eilten, kündigte er weitere Straftaten an. Bei einer Durchsuchung fanden die Beamten ein Messer.
Dortmund
Porträts
Betroffene berichten
Wer heute im öffentlichen und privatisierten Sektor arbeitet, der braucht ein dickes Fell! In kurzen Reportagen berichten Beschäftigte aus den verschiedenen Bereichen des öffentlichen Dienstes.