67 Prozent der Beschäftigten im öffentlichen Dienst haben in den vergangenen zwei Jahren Beleidigungen, Bedrohungen und tätliche Angriffe erlebt. Der DGB Emscher-Lippe wirbt deshalb gemeinsam mit der BOGESTRA für mehr Respekt gegenüber den Beschäftigten. Eine Straßenbahn fährt mit dem Motto der bundesweiten Kampagne "Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch" durch Gelsenkirchen, Bochum, Herne, Hattingen und Witten.
"Betroffen von Gewalt sind nicht nur Polizei und Sicherheitskräfte", stellt Mark Rosendahl, DGB-Vorsitzender in Gelsenkirchen fest. "Immer öfter werden auch andere Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes Opfer von verbalen oder körperlichen Attacken, wie Feuerwehrleute oder Pflegekräfte. Wir freuen uns sehr darüber, dass die BOGESTRA unsere Kampagne dagegen unterstützt.“ Die DGB-Kampagne fordert mehr Respekt gegenüber allen Menschen, die im Dienste der Gesellschaft tätig sind.
Jörg Filter, Vorstandsmitglied BOGESTRA ergänzt: „Sinkende Hemmschwellen und zunehmende Respektlosigkeit sind grundlegende Probleme, die dringend einen gesellschaftlichen Diskurs erfordern. Auch Mitarbeitende im Nahverkehr werden – wie auch aus anderen Bereichen bekannt - angegangen. Manche klagen über langfristige Folgen für ihren Arbeitsalltag und ihre Gesundheit. Das ist im Allgemeinen aber auch für uns als Arbeitgeber inakzeptabel – deshalb unterstützen wir die Kampagne des DGB.“
Auch ver.di-Sekretär Jürgen Schirmer sieht dringenden Handlungsbedarf: "Die Erfahrungen unserer Kolleginnen und Kollegen, aber auch aktuelle Ereignisse müssen uns warnen. Wir stehen einer zunehmenden Verrohung der Gesellschaft gegenüber, die durch die Pandemie noch verschärft wurde und gerade vor den Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes nicht Halt macht.“ Maik Salewski vom Betriebsrat der BOGESTRA fügt hinzu: „Es ist ein gutes Signal, dass unser Arbeitgeber und die Gewerkschaften gemeinsam auf dieses Problem hinweisen. Wir brauchen eine gesellschaftliche Gegenbewegung, bevor wir die ersten Schwerverletzen oder gar Toten im Öffentlichen Dienst beklagen müssen.“