62 Prozent aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im öffentlichen Dienst und dem privatisierten Sektor wurden schon mal während der Arbeit beleidigt, beschimpft oder angegriffen. Auch EDG-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter z.B. auf den Recyclinghöfen oder bei der Straßenreinigung haben schon ähnliches erfahren. Dies war für die EDG (EDG Entsorgung Dortmund GmbH) ein Anlass, sich an der DGB-Initiative zu beteiligen. Ein EDG-Müllwagen ist mit dem Motiv „Ich hole deinen Müll ab. Und du pöbelst mich an?“ beschriftet und leert Abfallbehälter unter anderem in den nördlichen Dortmunder Stadtteilen.
EDG-Geschäftsführer Bastian Prange: „Die Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst muss ein Ende haben. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die dazu beitragen, dass unser Gemeinwesen funktioniert, verdienen Respekt. Bei uns ist der Schutz unserer Beschäftigten schon länger Thema.“ Die EDG bietet dazu ihren Mitarbeiter*innen z.B. Deeskalationstrainings an und stattet sie mit kleinen tragbaren Alarmsirenen und stark blendenden Taschenlampen aus.
„Die Gewalt betrifft längst nicht mehr nur die Polizei und andere Sicherheitskräfte“, sagt Jutta Reiter, DGB-Vorsitzende in Dortmund. „Alle Beschäftigten im Dienst der Gesellschaft werden immer öfter Opfer. Von daher sind wir dankbar, dass die EDG unsere Kampagne unterstützt und damit ein deutlich sichtbares Zeichen setzt!“
Die Folgen von Gewalt und Aggressionen für die Beschäftigten sind schwerwiegend: 29,4 Prozent der Betroffenen wurden nach einem Angriff krankgeschrieben, mehr als jede zehnte Person berichtet von anhaltenden psychischen Problemen und nicht wenige Beschäftigte sind nach einer Gewalterfahrung nicht mehr arbeitsfähig. Neben dem individuellen Leid kosten diese Folgen die Steuerzahler*innen viel Geld. Für die EDG ist klar: Sie möchte zum öffentlichen Bewusstseinswandel beitragen. Beschäftigte sind keine Blitzableiter. Ihre körperliche und seelische Gesundheit hat höchste Priorität.