Die Ergebnisse einer Umfrage der GEW NRW unter Beschäftigten an Förderschulen zeigen: Gewalt gegenüber den Beschäftigten ist vielerorts allgegenwärtig.
Die GEW NRW hat am 31.01.2024 die Ergebnisse einer Umfrage unter Beschäftigten an Förderschulen vorgestellt. Sie zeigen, dass Gewalt gegenüber den Beschäftigten vielerorts allgegenwärtig ist.
Die Umfrage stellt eigene Gewalterfahrungen am Arbeitsplatz ins Zentrum und wurde im Sommer 2023 unter den Beschäftigten der Förderschulen Nordrhein-Westfalens durchgeführt. Rund 3.000 Lehrkräfte, Schulleitungen und weitere pädagogische Fachkräfte beteiligten sich daran.
„Es kann doch nicht sein, dass die Beschäftigten jeden Tag ihr Bestes für die Bildung der nachfolgenden Generationen geben, aber morgens befürchten müssen, Gewalt am Arbeitsplatz zu erfahren. Da darf die Politik keinen Moment mehr zuschauen.“
Ayla Çelik, Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW NRW
Alarmierende Ergebnisse zu Gewalterfahrungen an Förderschulen
Nach den Ergebnissen der Umfrage gehören Gewalterfahrungen wie Schlagen, Treten Anschreien oder Bespucken für viele Beschäftigte an Förderschulen zum Alltag: 94 % der Befragten gaben an, in den letzten fünf Jahren körperliche Gewalt erfahren zu haben, 10 % sogar täglich. Ähnlich im Bereich psychischer Gewalt. Dort sind 93 % der Befragten betroffen, 14 % täglich.
Notwendig sind daher schnelle politische Maßnahmen, um Abhilfe zu schaffen.
Dass den Beschäftigten nun auf den Schulbereich zugeschnittene Deeskalations- und Sicherheitstrainings baldmöglichst kostenlos zur Verfügung gestellt werden sollen, begrüßt die GEW NRW.
Doch auch eine bessere personelle Ausstattung ist laut Çelik dringend erforderlich: „Die Ergebnisse zeigen zudem, dass viele Beschäftigte in den Gewaltsituationen häufig alleine sind, weil zusätzliches Personal fehlt. Mit mehr pädagogischem Personal, angefangen bei Lehrkräften über multiprofessionelle Teams und Schulsozialarbeit bis hin zur Schulpsychologie, kann effektiv gegen Gewalt gewirkt werden. Ziel muss es sein, genügend Beschäftigte zu haben, um Gewalt präventiv zu vermeiden.“
Die vollständigen Umfrage-Ergebnisse sind auf der Website der GEW NRW zu finden.