Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch

News 2024

Polizeiliche Kriminalstatistik 2023 zeigt: Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte steigt weiter an

Am 09. April 2024 legten das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) sowie das Bundeskriminalamt (BKA) die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2023 vor. Die traurige Erkenntnis: Die Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamt*innen steigt ungebremst weiter an.

Im Vergleich zum Vorjahr wurden bei der Gruppe der Polizeivollzugsbeamt*innen (PVB) insgesamt 106.296 Opfer registriert. Dies bedeutet einen Anstieg um 9.622 Opfer oder 10,0 Prozent gegenüber 2022 (96.674) und entspricht 291 PVB-Opfer pro Tag.

Poster 'Ich sorge für deine Sicherheit'

104.180 PVB wurden Opfer vollendeter Taten. Dies bedeutet immerhin 9.777 mehr Opfer oder 10,4 Prozent gegenüber 2022 (94.403) und im Durchschnitt 285 Polizeivollzugskräfte am Tag.

Diese Entwicklung passt einerseits ins Gesamtbild, da die Kriminalitätsrate mit insgesamt 5.940.667 erfassten Fällen um 5,5 Prozent gegenüber 2022 gestiegen ist. Zugleich wird jedoch die besondere Gefährdung von Polizist*innen deutlich. Schließlich ist der Anstieg der Gewaltopfer unter ihnen fast doppelt so hoch wie die generelle Entwicklung der Gesamtkriminalität.

Auch Feuerwehr- und Rettungskräfte erleben immer mehr Gewalt

In der PKS ebenfalls erfasst werden Gewalttaten gegenüber Feuerwehr- und Rettungskräften. Auch ihnen gegenüber setzt sich der seit Jahren beobachtbare Anstieg der Gewalt fort: Insgesamt 4.130 Beschäftigte von Feuerwehr oder Rettungsdiensten wurden 2023 Opfer versuchter oder vollendeter Gewalttaten. Das sind 9,4 Prozent mehr als noch 2022. Auch hier liegt der Anstieg deutlich über dem Anstieg der Gesamtkriminalität.

Der traurige Höhepunkt: Vier Feuerwehrleute wurden dabei sogar getötet.

Beschäftigte im Dienst der Gesellschaft endlich wirksam schützen

Die Initiative „Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch“, mit der sich der DGB und seine Gewerkschaften seit 2020 gegen Gewalt gegen Beschäftigte im Dienst der Gesellschaft einsetzen, hat damit nicht an Aktualität verloren. Im Gegenteil. Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack fordert angesichts der Ergebnisse der PKS 2023, endlich besseren Schutz vor Gewalt für Beschäftigte umzusetzen:

„Jedes Jahr aufs Neue mehr Opfer – sowohl bei der Polizei als auch bei Feuerwehr und Rettungskräften. Das frustriert enorm. Nicht nur uns, sondern vor allem die Beschäftigten. Dabei zeigen wir seit Jahren, was nötig ist, um die Gewalt zu beenden. Jetzt müssen Dienststellen, Behörden und politische Entscheider*innen endlich mitziehen!“

Jährlich aktuelle Zahlen zur Entwicklung von Kriminalität und Gewalt

Mit der PKS informieren BMI und BKA einmal jährlich über die Entwicklung von Kriminalität und Gewaltvorfällen in Deutschland.

Angesichts der allgemeinen Kriminalitätsentwicklung und der wachsenden Zahl an Gewalttaten gegenüber Polizeivollzugsbeamt*innen warnte Uli Grötsch, Polizeibeauftragter des Bundes, vor einer Überlastung der Polizei. Dabei betonte er, dass Gewalt gegen Polizist*innen immer einen Menschen trifft: „Die steigenden Zahlen im Bereich der Gewalttaten sind nicht nur Zahlen in der Statistik.“

Für Elke Hannack ist diese Erkenntnis überfällig: „Genau das steht seit Jahren im Zentrum unserer Initiative „Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch.“ Nun ist es Zeit für die Verantwortlichen, solchen Worten endlich Taten für besseren Schutz von Beschäftigten im Dienst der Gesellschaft folgen zu lassen.“

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