Geht gar nicht – passiert aber doch immer wieder: Auch in der jüngsten Silvesternacht gab es wieder Angriffe auf Einsatzkräfte, mit teils lebensgefährlichen Folgen. Mindestens 58 Attacken auf Polizist*innen sowie mindestens einen Angriff auf einen Rettungsdienstmitarbeiter habe es allein in Berlin gegeben, teilte die dortige Polizei mit. Dabei seien 44 Polizeikräfte verletzt worden, davon ein Polizist so schwer, dass er zwischenzeitlich um sein Leben kämpfte.

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In Hamburg sei es Medienberichten zufolge bereits ab dem frühen Silvesterabend zu gezielten Angriffen auf Polizei und Feuerwehr gekommen. In einem Fall sei die Lage derart eskaliert, dass ein Einsatz abgebrochen werden musste. Auch in München hätten 200 bis 300 Menschen randaliert und Einsatzkräfte angegriffen. Aus Leipzig wird gemeldet, dass etwa 50 Menschen Polizist*innen mit Feuerwerk und Flaschen angegriffen hätten. Aus Köln heißt es, dass mehrere Einsatzkräfte durch Feuerwerksbeschuss verletzt wurden und teilweise nicht mehr dienstfähig waren. Bundesweite, umfassende Zahlen zur Gewalt gegen Sicherheits- und Rettungskräfte zum Jahreswechsel 2024/2025 liegen bislang noch nicht vor.
Klar ist aber, dass kein einziger dieser Angriffe hinnehmbar ist.
„Es kann einfach nicht sein, dass die Beschäftigten, die an Silvester arbeiten, die Verantwortung für die Sicherheit von uns allen übernehmen – dass die um ihre eigene Sicherheit fürchten müssen, und zwar jedes Jahr aufs Neue.“
Elke Hannack, stellvertretende Bundesvorsitzende des DGB
Auch das Bundesinnenministerium fordert in einer Stellungnahme eine „konsequente Strafverfolgung sowie die Anerkennung und den Respekt für diejenigen, die tagtäglich für unsere Sicherheit sorgen“ und wirbt für den Beschluss der vorgeschlagenen Gesetzesänderungen, die „Polizei- und Rettungskräfte besser vor gefährlichen Hinterhalten schützen“ sollen.
Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften fordern im Rahmen der Initiative „Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch“ einen öffentlichen Bewusstseinswandel, verlässliche Zahlen zur Gewalt gegen Beschäftigte im Dienst der Gesellschaft, mehr Personal und konkrete Gefährdungsanalysen. Mehr zu unseren Forderungen und zu den Hintergründen auf der Seite „Das Problem“.
Portrait
In unserem Porträt berichtet Moritz, Notfallsanitäter in Berlin, von seiner Gewalterfahrung im Dienst.