Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch

News 2023

Neue Umfrage zu Respekt und Gewalt gegenüber Beschäftigten

42 Prozent der deutschen Bevölkerung haben schon einmal körperliche oder verbale Gewalt gegen Beschäftigte im Dienst der Gesellschaft miterlebt.

Das ist die Haupterkenntnis der neuen Studie, für die infratest dimap im Auftrag des DGB im August 2023 insgesamt 1.196 zufällig ausgewählte Menschen in Deutschland repräsentativ befragt hat.

Die Ergebnisse der Befragung verdeutlichen das erschreckende Ausmaß der Gewalt, die zahlreiche Beschäftigte im öffentlichen und privatisierten Sektor während der Arbeit erleben – von Beleidigungen über Bedrohungen bis hin zu körperlichen Angriffen.

Zugleich zeigt die Studie, dass das Gewaltproblem in weiten Teilen der Gesellschaft noch immer nicht wahrgenommen wird: Während 64 Prozent der Befragten, die selbst im öffentlichen oder privatisierten Sektor arbeiten, bereits Gewaltvorfälle miterlebt haben, ist der Anteil in der übrigen Bevölkerung mit 33 Prozent deutlich geringer. Zwar ist auch diese Zahl alarmierend hoch, doch die große Diskrepanz zwischen beiden Anteilen weist darauf hin, dass Menschen außerhalb der betroffenen Berufsgruppen oftmals weniger Aufmerksamkeit für das Problem zeigen.

Hohe Unzufriedenheit als Ausgangspunkt der Gewalt

Nachgefragt wurden zudem die Zufriedenheit mit verschiedenen Bereichen des öffentlichen und privatisierten Sektors sowie die Einschätzung, wie viel Respekt die verschiedenen Beschäftigungsgruppen in der Bevölkerung genießen.

Wie die Ergebnisse der Studie zeigen, sehen die Befragten die Beschäftigten in jenen Bereichen als besonders wenig respektiert an, mit denen sie besonders unzufrieden sind. Daraus lässt sich schließen, dass Unzufriedenheit mit einzelnen Bereichen des öffentlichen und privatisierten Sektors auch zu fehlendem Respekt für die dort Beschäftigten führt. Das ist vor allem deshalb relevant, weil uns das Fehlen von Respekt immer wieder als ein wichtiger Faktor für das Entstehen von Gewalt gegen Beschäftigte begegnet.

Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack betont daher die Verantwortung des Staates in der Gewaltproblematik: „Sparkurse, zu geringe Investitionen, Leistungsabbau und zu wenig Personal erzeugen hohe Unzufriedenheit in der Bevölkerung, die sich wiederum an den Beschäftigten entlädt. Um die Gewalt zu beenden, brauchen wir bessere Rahmenbedingungen!“

Hintergrund und Vorstellung der Befragung

Mit der neuen Studie im Rahmen der Initiative „Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch“ leistet der DGB einen weiteren Beitrag, um einen genauen Überblick über die Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen und privatisierten Sektor zu gewinnen. Solche Zahlen bilden die Grundlage für wirksame Ansätze zur Lösung des Gewaltproblems.

Vorgestellt wurde die Studie im Rahmen der DGB-Konferenz zur Gewalt gegen Beschäftigte im Dienst der Gesellschaft am 14.09.2023 in Berlin.
 

Ergebnispapier

Alle Zahlen im Detail liefert unser Ergebnispapier zur aktuellen Umfrage.

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